Arequipa und Colca Canyon

30Aug2018

Arequipa ist noch eine der wirklich schönen und sehenswerten Kolonialstädte. Eine weitere Besonderheit ist die geographische Lage. Die Stadt liegt unmittelbar umgeben von gleich drei Vulkanen, einer davon noch aktiv. Außerdem befindet sich unweit der Stadt die zweit tiefsten Schlucht der Welt, der Colca Canyon und das dazugehörige Colca-Tal.

Wir machten einen zwei tägigen Ausflug in diese schöne Landschaft, wobei wir auch viele Lamas, Alpacas und Vicunas sahen. Vicunas sind ebenfalls eine Lama-Art, dessen Wolle aber noch kostbarer als die der Alpacas sind. Außerdem besichtigten wir das 'Cruz del Condor', wo man Vormittags einige der dort lebenden Kondore über der Schlucht kreisen sieht. Ein schönes Schauspiel. Die Region ist darüber hinaus geprägt von Musik und Folkloretanz und so kamen wir im kleinen Städtchen Chivey, wo wir auch übernachteten, mehrfach in den Genuss verschiedener Musik- und Tanzaufführungen.

Zurück in Arequipa genossen wir noch ein bisschen das schöne Flair der Stadt, machten - mal wieder - eine 'free walking Tour', wandelten durch einige der vielen schönen Innenhöfe und besichtigten ein Gemälde des letzten Abendmahls auf Südamerikanisch. Soll heißen, auf dem Speisentisch liegen unter anderem Mais und gebratenes Meerschweinchen und Judas sitzt der Teufel in Form eines kleinen Affen auf der Schulter. Dann lernten wir noch über die Opfergabenkultur der Inka. Für diese waren die Vulkane Götter, die besänftigt werden mussten. In regelmäßigen Abständen wanderten sie in Prozessionen von der Hauptstadt Cusco die Vulkane hinauf (und das war zu der Zeit eine ganz schöne Leistung! Nur mit Sandalen und allgemein sehr dünner Ausrüstung wanderten sie bis in Höhen von über 6000 m.ü.d.M.!). Die Opfergabe: Inkakinder. Diese wussten durchaus um ihr Schicksal, jedoch galt es zu jener Zeit als eine der höchsten Ehren, den Göttern geopfert zu werden. Erforscht wurden diese Riten vorwiegend, als man auf den Vulkanen entsprechende Funde von Opferstätten machte. Unter Anderem fand man mehrere sehr gut erhaltene Kindermumien. Eine davon ist in einem Museum in Arequipa ausgestellt, welches wir besuchten.

Arequipa gilt außerdem als die kulinarische Hauptstadt Perus. Es gibt viele verschiedene Spezialitätenrestaurants, und eine sehr diverse Küche. Wir probierten unter anderem Kartoffelgerichte mit verschiedensten Sorten Kartoffeln, peruanische gefüllte Paprika, 'Lomo Saltado' und ich hatte noch eine peruanische Fischsuppe und gebratene Forelle. Lecker, lecker, lecker, lecker, lecker, lecker! 😉