Cusco und Machu Picchu

26Aug2018

Cusco liegt immer noch auf 3400 m.ü.d.M in den Anden und war bis zur Ankunft der Spanier im 16. Jhd. lange Haupstadt des Inkareiches, welches sich an der Pazifikküste entlang von Quito im heutigen Ecuador bis nach Bolivien und Santiago de Chile erstreckte.

Heute ist Cusco eine charmante, kleine Kolonialstadt, Touristenzentrum und Ausgangspunkt zum allseits beliebten und bestaunten Ausflugsziel Machu Picchu.
Nach unserer Ankunft erkundeten wir erstmal das Stadtzentrum und waren begeistert von den vielen schönen Kolonialbauten und Plätzen, die die kleine Stadt vorzuweisen hat. Anders als in Bolivien sind die Städte hier allgemein viel besser erhalten und haben vor Allem fürs Auge mehr zu bieten.
Am nächsten Tag ging es dann gleich auf eine 3-tägige Tour Richtung Machu Picchu. Viele Besucher wandeln auf den alten Pfaden der Inkas und buchen mehrtägige Trekkingtouren auf dem Inka-Trail oder ähnlichen Routen. Abgesehen davon, das man dies aber ob der Beliebtheit schon mindestens ein halbes Jahr vorher buchen muss, hatten wir gar keine Lust so lange auf und ab zu wandern. Martin und ich sind eben keine geborenen Trekker. 😛 Stattdessen buchten wir eine sogenannte 'basic jungle tour', die damit warb, genau für diejenigen etwas zu sein, die das Ganze etwas gemütlicher angehen wollen. Am ersten Tag (man versicherte uns auch mündlich nochmal, dass vor Allem der erste Tag ein 'easy walk' wäre) fuhren wir zuerst eine ganze Weile bis wir in das Städtchen Ollantaytambo kamen. Dort liefen wir auf einen kleinen Hügel, von dem man einen guten Blick auf die Stadt und die auf dem gegenüberliegenden Hügel liegenden Inkaruinen hatte. Anschließend fuhren wir noch einmal ein ganzen Stück, bis wir zu einem Teilabschnitt des Inka-Trails kamen. Hier wanderten wir nun ca. 3 Stunden auf und ab, hatten ein paar tolle Ausblicke und wunderten uns, dass dies hier angeblich ein 'easy walk' sein sollte... Auf Nachfrage hieß es dann nur: 'Naja, im Gegensatz zum großen Inka-Trail ist das hier total easy!' ....

Am nächsten Tag geht es dann früh los, diesmal mit dem Tagesziel Machu Picchu. Wir wandern wieder fast 3 Stunden - diesmal immerhin fast nur geradeaus, aber dafür in einem hohen Tempo - bis wir in das Städtchen Aguas Calientes kommen, welches am Fuße von Machu Picchu gelegen ist. Hier können wir uns nun entscheiden, ob wir nochmal eine Stunden den Berg hochwandern wollen (nur Stufen - wir fühlen uns an Zhangjiajie zurück erinnert) oder lieber den Bus nehmen wollen. Martin und ich entscheiden uns für den Bus. Oben angekommen führt uns unser Guide durch die Ruinen von Machu Picchu. Ein atemberaubender Anblick! Mitten auf den hohen Bergen trohnt sie, die einstige Inkastadt, die von den spanischen Eroberern nie gefunden wurde und von der man bis heute nicht genau weiß, wozu sie diente. Rechts und Links fallen die Bergwände steil ab. Wie kommt man nur auf die Idee auf diesen steilen Bergen, in so unwegsamem Gebiet eine Stadt zu errichten, frage ich mich? Aber es sieht großartig aus! Abgesehen von vielen Feldterrassen zum Gemüseanbau und Terrassen zum Stützen des Hangs haben die Inka auch die Baukunst durchaus schon verstanden. Die Steine aus denen die Häuser bestehen, sind sehr gut bearbeitet und genau aufeinander abgestimmt, sodass fast keine Fugen vorhanden sind und ein Stein genau auf den anderen passt. Faszinierend. Leider haben wir keine Zeit zu lange zu verweilen und die Atmosphäre richtig einzusaugen. Unser Guide drängelt uns ein wenig durch die Ruinen. Wir müssen den gesamten Fußmarsch von heute morgen auch heute noch wieder zurück. Auf dem Rückweg wird es bereits dunkel, das letzte Stück sehen wir nicht mehr viel und müssen unsere Handytaschenlampen benutzen. Immerhin haben wir zur Orientierung die Bahnschienen, denen wir schon den ganzen Tag lang folgen. Zwischendurch gehen allerdings zwei Jungs unserer Gruppe verloren. Unser Guide scheint sich zuerst gar nicht richtig dafür zu interessieren, ganz nach dem Motto 'die tauchen schon wieder auf'. Ein Glück, dass sie es tatsächlich irgendwann tun. Abends fallen wir total geschafft aber glücklich ins Bett.

Am dritten und letzten Tag unserer Tour passiert nicht mehr viel. Wir schlafen aus und erholen uns noch für ein paar Stündchen in den heißen Quellen, die in der Nähe unserer Unterkunft zu finden sind. Nach dem Mittagessen geht es dann auf eine lange Fahrt zurück nach Cusco und wir sind uns einig: Falls wir Machu Picchu jemals nochmal besuchen sollten, nehmen wir den Zug! 😉

Nach unserer Tour verblieben wir noch zwei weitere Tage in Cusco, weil uns die Stadt so gut gefallen hat und weil wir den Flair noch ein bisschen genießen wollten. Wir schlossen uns mal wieder einer 'Free Walking Tour' an mit der wir einen Markt besuchten und noch ein paar geschichtliche Dinge erfuhren und gönnten uns eine Massage, bevor es dann wieder mit dem Nachtbus weiter Richtung Arequipa geht.


Interessanter Fakt: Inka ist eigentlich nicht die Bezeichnung des Volksstammes, sondern als Inka wurde ursprünglich nur der König dieser Volksgruppe bezeichnet.