Peking - endlich Sommer

01Juni2018

Nach unserer letzten Fahrt mit der Transmongolischen Eisenbahn, nach insgesamt 28 Tagen und ca. 8300 km kamen wir also in Peking an. Nachdem die Nacht im Zug wieder sehr kalt und der Sommer generell ja noch nicht so bei uns angekommen war freuten wir uns beim Aussteigen in Peking über die 32 Grad, die uns entgegen schlugen.

Jedes Mal, wenn man in ein neues Land kommt, muss man sich außerdem erstmal kurz wieder zurechtfinden. Wie und wo findet man was, wie sind die Leute drauf, versteht einen irgendwer, wie funktioniert was, usw. Aber auch in China klappte dies - zumindest bis jetzt - doch recht gut. Wir fuhren also mit der U-Bahn vom Bahnhof zu unserem Hostel, das in einem schönen, kleinen, alten Einkaufsviertel in unmitelbarer Nähe zur Verbotenen Stadt gelegen war. Den restlichen Tag erkundeten wir noch ein bisschen die Nachbarschaft und gingen abends wunderbar essen, was wir nach dem etwas einseitgen Ernährungsplan in der Mongolei sehr genossen. 🙂

Insgesamt verbrachten wir fünf Nächte und vier volle Tage in Peking. Da Peking aber soooo viel zu bieten hat, war das eigentlich nicht genug und unsere Tage von morgens bis abends vollgepackt mit Aktivitäten.
Am ersten Tag besichtigten wir den Himmelstempel, Lamatempel und fuhren zum Olympischen Park, wo wir unter anderem das 'Vogelnest' von außen bestaunten.

Am zweiten Tag ging es dann zur Chinesischen Mauer. Die noch verbleibenden 8000 km, von ehemals 21000 km sind am besten und schnellsten von Peking aus zu erreichen und auch da gibt es verschiedene Abschnitte. Wir machten eine Tour mit unserem Hostel und waren so gut wie alleine auf der Mauer. Außerdem war es ein Stück, das nur notdürftig restauriert war, was es zwar etwas schwieriger zu erklimmen machte, dafür aber authentischer war. Wir liefen 7 Türme ab. Für Hin- und Rückweg bedeutete das insgesamt eine Strecke von 6 km. Das Ganze dann noch steil bergauf und bei 35 Grad in der Mittagshitze. Aber - es hat sich gelohnt! 🙂 Wir wurden mit einem tollen Ausblick belohnt. Es ist wirklich beeindruckend, wie sich diese Mauer um die Hügel windet und schier kein Ende nimmt.

Den dritten Tag verbrachten wir dann beim Sommerpalast. Ein groß angelegter Park mit See in der Mitte und verschiedenen Gebäuden, welche ehemals als Residenz der Kaiser genutzt wurden. Quasi ein bisschen so wie der Katharinenpalast und Peterhof in St. Petersburg, nur auf chinesisch 😉

Am vierten und letzten Tag besichtigten wir dann noch die Verbotene Stadt, sowie den Drum & Bell Tower inklusive Drum-Performance. Die Verbotene Stadt ist ebenfalls ehemalige Residenz und Regierungssitz der früheren Kaiser und ein riesiges Areal mitten in der Stadt. Der Drum- und der Bell-Tower wurden ehemals zur Zeitanzeige genutzt, so wie bei uns Kirch-/Glockentürme.

Was bei einem Aufenthalt in Peking natürlich auch nicht fehlen darf: Peking Ente! Auf Empfehlung machten wir uns auf zum 'Liqun Roast Duck' Restaurant. Dort angekommen fanden wir erstmal einen Haufen Menschen vor, der vor dem Restaurant auf kleinen Plastikhockern platzgenommen hatte. Und tatäschlich - alle warteten sie auf einen freien Platz. Wir gesellten uns also dazu und warteten eine Weile. Als wir dann an der Reihe waren führte uns die Bedienung einen kleinen, dunklen Gang entlang, der alles andere aussah wie ein Restauranteingang, sondern mehr wie der Hintereingang einer gammligen Kaschemme. Und in der Tat, auch der Innenraum des Restaurants, der sich dann vor uns auftat, war nicht viel mehr als das. Wir nahmen trotzdem Platz und studierten die Speisekarte. Nach einiger Verwirrung, was man denn nun bestellen muss, um 'Pekingente' zu erhalten warteten wir schließlich auf unser Essen. Und da kam sie. Vom Koch persönlich serviert. Eine ganze Ente, die vor uns in kleinen Scheiben angerichtet wurde. Innen wunderbar zart, außen knusprig, ein Gedicht. Das ganze wurde mit kleinen 'Pancakes', Frühlingszwiebeln und Bratensoße serviert, da man das Ganze als eine Art Wrap zu sich nimmt. Pancake mit Soße bestreichen, Entenstücke reinlegen, Frühlingszwiebeln drauf, zuklappen, genießen. Es hat wirklich herrlich geschmeckt!!

Ob man in Shanghai wohl auch Pekingente essen gehen kann...?