Chengdu - Besuch bei den Pandas

17Juni2018

Eine ca. vierstündige Zugfahrt mit dem Speedtrain von Xi'an entfernt liegt Chengdu. Noch kaputt vom vorigen Abend mussten wir bei der Ankunft leider feststellen, dass wir eine falsche Adresse von unserem Hostel hatten. Wir waren mit der Ubahn in die Innenstadt gefahren (die Bahnhöfe der Schnellzüge liegen meist in den äußeren Stadtringen) und suchten die Straße ab. Normalerweise speichern wir vorher immer die Wegbeschreibung zur nächsten Unterkunft und den Kartenausschnitt von google maps. Da wo unser 'Pin' auf der Karte saß, klaffte in Wirklichkeit aber nur eine große Baustelle. Und was nun? Wir hatten keine andere Adresse, wir hatten kein Internet und die Wahrscheinlichkeit einen englischsprechenden Chinesen zu finden war gering. Wir hatten aber keine Wahl und sprachen den nächstbesten, nett dreinblickenden Chinesen an, der uns über den Weg lief. In der Tat war sein Englisch sehr gebrechlich, aber er schien immerhin mehr zu verstehen als er selbst sagen konnte. Er verstand, dass wir nach unserer Unterkunft suchten und tippte den Namen des Hostels in seine Handysuche ein. Die Adresse die ihm angezeigt wurde, war allerdings genau die, die wir auch hatten, was wir erst merkten, nachdem wir ihm ein paar Meter gefolgt waren und auch er feststellte, dass hier kein Hostel war. Sehr bemüht, aber ohne Erfolg suchte er weiter nach einer Adresse, dann nach einer Telefonnummer. Zwischendurch wirkte er immer wieder recht hilflos und er tat uns schon Leid, aber auch wir waren hilfos und wussten nicht was wir tun sollten. Dann, Gott sei Dank, fand Martin in seinem Handy offline noch eine Info, die uns das Hostel geschickt hatte und in der eine Adresse war - eine andere als google uns angezeigt hatte. Damit waren wir gerettet! :-) Nun mussten wir nur noch rausfinden, wie wir dorthin kommen. Es war schnell in das Handy des netten Chinesen getippt, doch leider gab es keine gute Verbindung mit den Öffentlichen. Der Chinese schlug vor, ein Taxi zu nehmen, was hier in China auch wirklich nicht teuer ist. Als wir einwilligten bestand er darauf uns damit auch noch zu helfen und orderte ein Taxi über die chinesische Version von 'Uber'. Alles in Allem beanspruchten wir die Zeit des hilfsbereiten Chinesen über eine Stunde... Aber auch auf den Hinweis hin, dass wir das mit dem Taxi nun auch irgendwie alleine hin bekämen, lies er uns nicht alleine, bis er sicher war, dass wir im Taxi auf dem richtigen Weg sind. Da man 'Uber' über den Dienst selber bezahlt und nicht am Ende der Fahrt direkt, wollten wir ihm Geld für das Taxi geben, aber auch das lehnte er vehement ab. Wir stahlen also nicht nur über eine Stunde seiner Zeit, sondern er bezahlte uns auch noch das Taxi! So schrecklich sich die Chinesen in großen Gruppen und Menschenansammlungen auch verhalten, so nett und hilfsbereit sind sie im Einzelnen! 🙂

Als wir dann endlich im Hostel ankamen war es schon spät und außer Abendessen taten wir nicht mehr viel. Auch den nächsten Tag nutzten wir erstmal um ordentlich auszuschlafen. Die Stadt an sich hat nicht viel zu bieten und darum begnügten wir uns damit, nur den Nachmittag für eine Stadterkundung zu nutzen. Wir schlenderten durch einen kleinen Park, was sehr schön war und sahen unter anderem Leute, die in Gruppen Spiele spielten oder tanzten.

Am nächsten Tag, Sonntag, mussten wir dann sehr früh raus. Wir machten eine Tour, für die wir und wohl auch die meisten anderen Touristen in der Stadt waren - Pandas! 🙂 Chengdu betreibt eine der größten Pandazuchtprogramme in China und dort kann man hingehen und die Pandas besichtigen. Im Grunde ist es wie in einem Zoo, nur dass es eben ausschließlich Pandas dort gibt. Und die Menschenmassen waren mal wieder groß... Besonders an den Stellen, an denen man Babypandas in Brutkästen sehen konnte. Trotzdem war es ein Spaß, den Tieren beim Faulenzen und Fressen zu zu sehen. Das sind schon wirklich arg gemütliche und niedliche Genossen 😀

Mittags waren wir dann schon wieder zurück im Hostel. Da es den Tag über aber die ganze Zeit schon regnerisch war, entschieden wir uns gegen einen erneuten Besuch eines Parks und chillten und schliefen lieber noch ein bisschen. Abends liefen wir dann noch zu einem nahe gelgenen Tempel mit ein paar netten Einkaufssträßchen, bevor wir in unserem Hostel den 'free Hot Pot' mitmachten und anschließend das Deutschlandspiel anschauten. Der Hot Pot war diesmal eher so wie wir ihn in Deutschland auch kennen, eine Art chinesisches Fondue mit einer heißen Brühe in der Mitte und vielem rohen Gemüse, Tofu, Pilze, usw. drumherum, welches man in den Topf schmeißt und gegart wieder herausholt und isst. Leider war die Brühe für uns viel zu scharf, weshalb wir nur probierten und uns anschließend noch etwas anderes bestellten um satt zu werden 😉