Hiroshima - lest we forget

15Juli2018

In Hiroshima verbrachten wir zwei volle Tage. Wir waren uns zuerst nicht sicher, ob wir überhaupt so weit südlich fahren sollten, jedoch hat es sich absolut gelohnt. Uns gefiel Hiroshima sehr gut, es ist gemütlich, ruhiger und doch hat es viel zu bieten. Am ersten Tag fuhren wir Vormittags nach Miyajima, einer kleinen Insel, die den 'Floating Shrine' beherbergt. Dies ist ein Schrein, der selbst zu Teilen auf Pfählen im Wasser steht, sowie dessen typischer Torbogen ebenfalls. Zumindest wenn nicht gerade Ebbe ist. Ein herrliches Bild! Außerdem trafen wir dort zufällig auf ein japanisches Hochzeitspaar, das sich dort fotografieren lies. Anschließend schlenderten wir noch ein bisschen an der Promenade entlang und über die Insel zu einer Pagode. Wunderschön, gemütlich und schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten.

Nachmittags, zurück in Hiroshimas Zentrum, besuchten wir den Friedenspark mit der sogenannten Atombombenkuppel und das 'Peace Memorial Museum'. Die Atombombenkuppel ist ein Mahnmal und Gedenkstätte, eines der wenigen Gebäude, die bei dem Unglück nicht voll und ganz in Schutt und Asche fiel, obwohl es nur wenige Meter vom Abwurfzentrum entfernt war. Es ist Unesco Weltkulturerbe und wird konserviert, genauso wie es direkt nach dem Unglück verblieben ist um zu erinnern und zu mahnen, dass so etwas hoffentlich nie wieder passiert. Gegenüber der Kuppel wurde ein Park angelegt, in dem weitere Denkmäler zu finden sind und der Appell an Frieden in der Welt. Das dazugehörige Museum zeigt die Geschichte zum Ereignis, Augenzeugenberichte, Entstehung der Atombombe und wie es dazu kam, dass diese gegen Japan eingesetzt wurde usw. Ein, wie man sich vorstellen kann, sehr bedrückendes Museum, jedoch nicht minder interessant! Leider haben wir die Schließzeit etwas verschwitzt und hatten deshalb nicht genügend Zeit uns alles anzusehen...

Am nächsten Tag fuhren wir noch etwas weiter von Hiroshima entfernt auf die Insel Okunoshima. Auch diese hat eine nicht ganz so schöne Geschichte. Bis Ende des 2. Weltkrieg war die recht kleine Insel militärisches Sperrgebiet, denn hier wurden Chemiewaffen getestet und produziert. Nach Stillegung wurden die Kaninchen, an denen getestet wurde einfach auf der Insel frei gelassen, was mangels Fressfeinden dazu führte, dass sich heute eine große Population wilder, jedoch zahmer Kaninchen auf der Insel tummelt und diese zu einer Touristenattraktion geworden sind. Wir befanden uns also quasi im siebten Hasenhimmel. 😀

Leider war unser Aufenthalt in Hiroshima damit dann auch schon wieder beendet und wir machten uns am nächsten Tag auf den Rückweg Richtung Tokio.