Kanazawa

07Juli2018

Japan besteht zwar aus vielen verschiedenen Inseln, und wenn man zwischen diesen umher reist, benötigt man unter Umständen auch etwas länger von A nach B. Wir begnügen uns aber nur mit der Hauptinsel und legen deshalb lediglich recht kurze Strecken zurück, was nach den langen Distanzen in Russland und China eine willkommene Abwechslung ist.

Nach Kanazawa benötigen wir knapp 3 Stunden mit dem Zug. Es ist ein beschauliches und sehr pittoresques Städtchen und schon kurz nach unserer Ankunft kann ich nicht aufhören zu erwähnen, wie gut es mir hier gefällt. 🙂 Wir machen noch am selben Tag einen kleinen Spaziergang durch den wunderschön angelegten Schlosspark und durch ein paar alte Straßenzüge. Was für ein Glück es ist, diese Entscheidung getroffen zu haben und nicht wie so oft, den Reisetag zum Ausruhen, Wäsche waschen, Blog schreiben, Recherchen oder Sonstigem zu verwenden, sollte sich später herausstellen. Unser Plan war es, den ersten vollen Tag dazu zu nutzen Kanazawa näher zu begutachten und unter anderem in einen weiteren Park, einer der drei wohl schönsten Japans, zu gehen und am zweiten vollen Tag einen Ausflug nach Shirakawa-go und Takayama zu machen. Aber leider fielen unsere Pläne buchstäblich ins Wasser. Hatte es am Abend des Ankunftstags schon angefangen zu regnen, sollte es die nächsten Tage nicht mehr aufhören. Dies führte dazu, dass wir an dem Tag in Kanazawa lediglich zum Abendessen das Hostel verließen, nachdem wir den ganzen Tag darauf gewartet und gehofft hatten, dass der Regen wenigstens etwas nachlässt um noch den Park besichtigen zu können. Die Pläne für den zweiten Tag ließen wir uns dann jedoch nicht verderben und fuhren allem Wetter zum Trotz nach Shirakawa-go. Dies ist ein kleines Dörfchen und Unesco-Weltkulturerbe mit vielen noch erhaltenen alten Dorfhäusern in besonderem Baustil. Zusammen mit den kleinen Feldern, auf denen Reis, aber auch allerlei Gemüse angebaut wird und die ringsherum um jedes einzelne Haus verteilt sind, bietet sich ein fast märchenhafter Anblick. Auch trotz Regen, der hier immerhin nur mäßig fiel, waren wir sehr froh, diesen Ausflug gemacht zu haben. Von Shirakawa-go ging es dann noch weiter nach Takayama. Hier soll es einige schöne Tempel und Schreine geben und einige Straßenzüge mit alten Holzhäusern, durch die man sehr schön schlendern kann. Die Straßenzüge haben wir irgendwie noch gesehen, wenn wir sie auch nicht richtig genießen konnten. Aber in Takayama hatte es dann leider so heftig geregnet, dass wir eben nur noch kurz durch ein paar Straßen gelaufen sind und dann zu allem Überfluss noch feststellen mussten, dass die Züge zurück nach Kanazawa wegen der heftigen Regenfälle nicht mehr fuhren. Wir konnten zwar immer noch den Bus nehmen, der kostete uns jedoch einen stolzen Preis, wohingegen wir den Zug hätten umsonst nehmen können. Ich glaube, bei schönem Wetter kann man sich Takayama gut und gerne anschauen, für uns hat sich die Fahrt dorthin leider nicht so richtig gelohnt...

Da wir auch nach Kyoto, unserer nächsten Destination, nur weitere 2 Stunden Fahrt benötigen, hatten wir die Hoffnung, vor der Fahrt doch noch den schönen Park in Kanazawa besichtigen zu können. Dies taten wir dann zwar auch noch, jedoch weiterhin im Regen. Auch hier kann man, wie in Shirakawa-go sagen, natürlich wäre es schöner gewesen bei schönem Wetter, aber wir sind froh, es trotzdem noch gemacht zu haben.

Nun sitzen wir gerade im Zug nach Kyoto - zumindest quasi, denn auch die direkte Verbindung von Kanazawa nach Kyoto fällt leider wegen der Regenfälle aus... Das heißt wir müssen erst wieder zurück nach Tokio und von dort dann weiter nach Kyoto, was uns mehr als die doppelte Zeit kostet... Aber immerhin fahren die Züge regelmäßig genug, so dass wir zwar wesentlich später als geplant, aber immer noch gut in Kyoto ankommen. Davon gehe ich jetzt zumindest mal aus 😉