La Paz - Bolivien

07Aug2018

Nach einem kleinen Flugmarathon von Fidschi nach Auckland und weiter nach Santiago de Chile, sind wir schließlich in La Paz, Bolivien angekommen. La Paz ist die höchst gelegene Hauptstadt der Welt, auf ca. 3500 m ü.d.M. in den Anden. Da wir nun auch hier, wie auf Fidschi, gerade Winter haben, ist es 'leicht kühl': tagsüber um die 12°C und nachts sogar nur um die 4°C. Nun wäre das nicht allzu problematisch, denn tagsüber in der Sonne ist es sogar recht warm. Nur zu blöd, dass Heizungen in Bolivien kein Standard sind... Unser Hostel verfügte leider nicht über eben solche, weshalb wir schmerzlich an die Mongolei zurück erinnert wurden und abends und nachts alle Klamotten anzogen, die wir so dabei haben. Hinzu kommt, dass man in solchen Höhen gerne Mal von der sogenannten Höhenkrankheit überrascht wird. In der Tat merkten wir schon direkt am Flughafen (der im Übrigen nochmal ca. 500 m höher liegt), dass das Atmen irgendwie ein bisschen schwerer fällt. Die folgenden Tage folgten leichte Kopf- und Gliederschmerzen und jede kleine Anstrengung brachte uns sofort aus der Puste. Wir machten die ersten Tage also ganz langsam, was wir von vornherein schon eingeplant hatten und ohnehin gibt es in La Paz eigentlich gar nicht soo viel zu sehen. Das Spektakulärste ist wahrscheinlich tatsächlich die Lage und das damit verbundene Stadtbild. Schon als wir vom Flughafen runter in die Stadt fuhren bot sich uns ein grandioser Anblick. Ein ganz kleines bisschen hat es mich tatsächlich an Stuttgart erinnert, wenn man von 'oben' runter in den Kessel fährt. Nur dass in La Paz alles noch ein bisschen größer ist und der 'Kessel' zerklüfteter. La Paz hat auch ein kleines Netzwerk an Seilbahnen, die als öffentliche Verkehrsmittel durch die Stadt gondeln. Einen Nachmittag haben wir also quasi eine Seilbahntour gemacht und auch hier schöne Ausblicke genossen. Einen anderen Nachmittag machten wir eine kleine Stadttour, an verschiedenen Kirchen vorbei, einem berühmt berüchtigten Gefängnis (wenn man dem Tourguide glauben schenken darf, ist das Gefängnis eine kleine Stadt in sich, inklusive Kokainfabrik, in der sich die Insassen selbst verwalten, Polizisten gibt es nur um das Gebäude herum, nicht aber drinnen!?) und dem sogenannten Hexenmarkt. Die Einwohner Boliviens scheinen alle sehr abergläubisch zu sein, so gibt es auf dem Hexenmarkt z.B. allerlei Utensilien für weiße und schwarze Magie zu kaufen, sowie Heilkräuter. Bei der Gelegenheit brachte uns unser Tourguide auch diverse Bräuche näher, unter Anderem, die der Opfergaben und dass beispielsweise beim Bau von neuen, großen Gebäuden ein Tieropfer (in der Regel getrocknete Lamas) nicht ausreichen würde. Wer oder was stattdessen geopfert wird, dürft ihr euch nun selbst ausmalen! 😮 Zumindest lies unser Guide auch keine Gelegenheit aus zu erwähnen wir verrückt die Bolivianer doch wären. Wo sind wir hier nur gelandet...

Zu allem Überfluss fing sich Martin dann noch einen Magen-Darm-Infekt ein, was uns, zusammen mit einem 'das-Land-steht-Kopf-und-nichts-geht-mehr-Feiertag' noch zwei weitere, ungeplante Tage in La Paz bescherte. (Die wir dann allerdings in einer Unterkunft MIT Heizung verbrachten 😉 )

Morgen geht es nun mit dem Bus weiter nach Cochabamba. La aventura continúa.