Mongolei - Ulanbator

20Mai2018

Als wir in den Zug nach Ulanbator stiegen entwich Martin als erstes der Kommentar 'Wer hätte gedacht, dass ich mir nochmal die russischen Züge zurückwünsche...!' 😀 Tatsächlich machte der Zug einen etwas neueren, dafür aber dreckigeren Eindruck... Das Positive: wir waren diesmal allein im Abteil und hatten immerhin unsere Ruhe 😉 Die Fahrt dauerte ca. 23 Stunden, wovon wir allerdings 4-5 Stunden mit der Grenzüberschreitung beschäftigt waren. Zuerst kamen die russichen Behörden in den Zug, kontrollierten Gepäck und Abteile, stempelten die Pässe. Danach waren die mongolischen Behörden dran. Um halb zwölf nachts war dann endlich alles erledigt und alle fielen in ihre Betten.
Am nächsten Morgen kamen wir um kurz vor sieben in Ulanbator an. Unsere neue Unterkunft für eine Nacht sollte diesmal - gemessen am Backpackerleben - der pure Luxus werden und uns für den Zug mehr als entschädigen. Als Hostel deklariert ist es Teil eines Hotels und auch die Zimmer muten eher wie Hotelzimmer an. Eigentlich mutet alles wie ein Hotel an 😀 Und man hat einen tollen Ausblick im 22. Stock.

Den Tag verbrachten wir dann damit die Stadt zu erkunden. Ulanbator ist keine wahnsinnig schöne Stadt und hat auch nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten. Das Gemisch zwischen alt und modern, heruntergekommen und neu, Hochhäusern und Jurtenzelten ist aber dennoch sehr interessant. Wir spazierten über den 'Dschingis Khan Platz', besuchten eine buddhistische Tempelanlage (Gandan Khiid) und liefen einfach ein bisschen durch verschiedene Straßen. Da Sonntag war, hatten die Museen und eine weitere Tempelanlage leider geschlossen.

Abends versuchten wir uns in einem veganen Restaurant, das sehr gute Kritiken hat. Man muss wissen, dass die mongolische Küche sehr fleischlastig ist. Trotzdem gab es in diesem veganen Restaurant mongolische Spezialitäten - das ganze nur eben ohne Fleisch. Und es war mal wieder fantatsisch lecker! Wir aßen Buuz - gedämpfte Teigtaschen, Khuushuur - frittierte/gebackene Teigtaschen, Tsuivan - ein Nudelgericht und tranken Sanddornsaft.

Ansonsten ist vielleicht noch zu sagen, ethnisch oder die Optik der Menschen hat sich schon am Baikalsee verändert. Dort war es noch sehr gemischt, man hat aber deutlich den ostasiatischen Einschlag gesehen. In der Mongolei ist man optisch nun endgültig in Ostasien angekommen und natürlich merkt man auch in allen anderen Bereichen immer mehr den ostasiatischen Einfluss.

Die Sprache dagegen scheint irgendwie eine Mischung aus Arabisch, Japanisch und Nuschelei. Zumindest die Lautmalerei hört sich ein bisschen so an. Die Schriftzeichen sind nach wie vor kyrillisch. Ob wir in der Woche, in der wir hier sind auch noch ein paar Wörter lernen wird sich zeigen.
Die nächsten 6 Tage werden wir jedenfalls auf einer Tour in die Wüste Gobi verbringen. Wir sind gespannt!