Von Moskau nach Nizhny Novgorod

08Mai2018

"Follow the Moskva down to Gorki Park" - Am zweiten und leider schon letzten Tag in Moskau sind wir zum Gorki Park gefahren. Das Wetter war perfekt und der sehr schön angelegte Park direkt am Rande der Moskva (Fluss durch Moskau) war genau das richtige, um einfach mal ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Auf dem Rückweg sind wir an der Moskva entlang durch einen Skulpturenpark gelaufen, hatten viele schöne Aussichten auf die Stadt und wollten anschließend eigentlich noch das Kremlgelände von innen besichtigen. Aber - wer hätte es gedacht - auf Grund des Feiertags am 9.05. geschlossen... Naja, was solls, wären sowieso wieder nur ein paar Kirchen gewesen 😉 Stattdessen waren wir dann noch in einem prächtigen, alten Kaufhaus und haben zu guter letzt 'Blini' zu Abend gegessen. Blini sind russische Pfannkuchen, die mit allerlei Dingen gefüllt sein können, süß und herzhaft. Wir hatten einen mit Ei und Weißkohl und einen mit Hühnchen, Pilzen und Käse. Eigentlich war ich bisher immer nicht besonders begeistert von herzhaften Pfannkuchen, aber diese hier waren wirklich richtig lecker! Nachtisch musste natürlich auch noch sein und so bestellten wir uns auch noch einen Pfannkuchen mit Schokosauce und Bananen und einen mit gesüßter Kondensmilch. Ich verstehe auch gar nicht, wieso die russische (oder allgemein osteuropäische) Küche irgendwie noch nicht so richtig in Deutschland angekommen ist!? Alles was wir bisher gegessen haben war wirklich super lecker!!! 🙂

 

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter zu unserer nächsten Station: Nizhny Novgorod. Wie?? Habt ihr etwa noch nie von Nizhny Novgorod gehört?? Wir vorher auch nicht 😉 Aber immerhin ist es die 5. größte Stadt in Russland! Sie liegt noch im so genannten 'Speckgürtel von Moskau' und in unserem Reiseführer steht, dass es früher hieß (als St. Petersburg noch Hauptstadt war): St. Petersburg ist das Gehirn Russlands, Moskau das Herz und Nizhny der Geldbeutel. Nach ca. 3,5 stündiger Zugfahrt kamen wir jedenfalls dort an und hatten dann widerum ca. 13 Stunden Zeit Nizhny zu besichtigen, bevor wir wieder in den Zug stiegen. Das bedeutete, wir mussten unser Gepäck irgendwo in den Schließfächern am Bahnhof lassen. Nun ist es in Russland (zumindest an größeren Bahnhöfen) anscheinend so, dass man beim Aussteigen irgendwo anders rausgeschleust wird, als man einsteigt. Wir landeten also in einem kleinen Nebengebäude des eigentlichen Bahnhofgebäudes, hatten keine Ahnung von nichts und suchten Schließfächer. Da man uns unsere Planlosigkeit scheinbar ansah, sprach uns eine Bahnhofsmitarbeiterin an. Diese verstand kein Englisch, wir kein Russisch, also versuchten wir uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Mittlerweile standen noch zwei weitere Personen um uns herum, alle grinsten amüsiert und jeder versuchte zu helfen. Als dann endlich klar war, was wir suchten, brachte uns einer der hinzugekommenen jungen Männer erst nach draußen und dann in das eigentliche Bahnhofsgebäude, wo wir - irgendwo im hintersten Eck des Untergeschoss - endlich die Schließfächer fanden. Der junge Mann stellte sicher, dass alles klappt und wir unser Gepäck sicher verstauen konnten, brachte uns wieder hinauf in die Bahnhofshalle und ging dann zufrieden seiner Wege. Wir für unseren Teil, fuhren mit dem Marshrutky (Mini-Bus) in Nizhnys Altstadt, spazierten bei strahlendem Sonnenschein auf eine Anhöhe, durch einen Park, an gefühlt 20 Maxim Gorki Denkmälern vorbei, durch die schöne Einkaufsstraße und auf das Kreml Gelände. Von überall hatte man sehr schöne Aussichten. Zwischen auch immer wieder eher heruntergekommenen alten Häusern standen immer wieder wunderschön restaurierte Häuser, es gab viel Grün und wir genossen einfach die Stadt und das Wetter.
Als wir abends dann wieder zurück zum Bahnhof wollten, gab es wieder ein kleines Verständigungsproblem. Der Platz von dem der Bus fuhr hatte 3 oder 4 verschiedene Haltestellen, die aber nicht beschriftet waren. Auf Grund der Fahrtrichtung und Busnummer gingen wir aber davon aus, die richtige Haltestelle ausgemacht zu haben. Vorsichtshalber fragten wir beim Einsteigen nochmal nach unserem Ziel. Der Busfahrer winkte ab und zeigte in Richtung einer Haltestelle auf der anderen Seite der Kreuzung. Wir stiegen also wieder aus und suchten dann erstmal eine ganze Weile nach der Haltestelle, weil da wo wir dachten, dass der Busfahrer meinte, hielten keine Busse... Als wir es dann endlich gefunden hatten, fragten wir bein Einsteigen wieder nach der Zielhaltestelle. Als das nicht so ganz fruchtete, nannten wir den Namen des Bahnhos, und siehe da - falscher Bus! Wir hätten doch in den anderen gemusst.... Gott sei Dank hatten wir noch genug Zeit und es nicht besonders eilig zum Bahnhof zu kommen, sodass am Ende alles geklappt hat. 🙂